UNSER VERSTÄNDNIS VON ERLEBNISPÄDAGOGIK UND UNSERE ARBEITSWEISE
Uns ist zunächst wichtig, dass Erlebnispädagogik nicht mit Abenteuersport oder Survival gleichgesetzt werden kann. Es ist nicht das Ziel Erlebnisse zu machen, sondern es geht darum Erlebnisse zu nutzen um Räume für Veränderungsprozesse zu öffnen. Diese Veränderungsprozesse können sowohl die Einzelpersonen, als auch die Gruppe betreffen. Erlebnispädagogische Programme sind keine Aneinanderreihung von abenteuersportlichen Aktionen, sondern komplexe Gebilde aus Aktion, Reflexion (darüber sprechen) und Transfer (Übertragung in den Alltag). Diese Aspekte finden sich auch in der Informationsbroschüre des Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik (be) zum Thema „Erlebnispädagogik mit Qualität“. Darüber hinaus wird Erlebnispädagogik darin folgendermaßen beschrieben:
• Erlebnispädagogische Programme sind Angebote für Gruppen.
• Die Situationen mit ihren Aufgaben und Aktionen sind inszeniert, nicht alltäglich und doch real (greifbar, im Gegensatz zu Computerspielen, wirklich).
• Es gibt keine fertigen Lösungen oder klare Lösungswege für die gestellten Aufgaben.
• Die Kinder und Jugendlichen müssen aktiv werden. Gelernt wird durch das eigene Handeln.
• Erlebnispädagogik arbeitet ganzheitlich. Gelernt wird immer mit Kopf, Herz und Hand.
• Erlebnispädagogische Programme sind durchweg pädagogisch begleitet und betreut.
• Es gibt Herausforderungen und Grenzerfahrungen für die Gruppe und für den Einzelnen in einem geschützten Rahmen.
• Die Programme werden anhand der Bedürfnisse und Ziele der Teilnehmenden und der Gruppe ausgerichtet. Sie sind individuell zusammengestellt.
• Die Programme haben eine Dramaturgie. Jede Aktion dient der Erreichung zuvor gesetzter Ziele.
• Das Bewusstmachen des Erlebten (Reflexion) und die Übertragung in den Alltag (Transfer) bilden die wichtigste Grundlage, um die Erlebnisse zu verarbeiten und später in Erfahrungen umzuwandeln.
Diese grundlegenden Aussagen zu Erlebnispädagogik sind uns in unserer Arbeit wichtig. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf erlebnispädagogische Programme, die mit geringem Organisations- und überschaubarem Materialaufwand durchgeführt werden können. Mit der Zertifizierungsstufe „Erlebnisguide (MBS)“ liegt ein weiterer unserer Schwerpunkte auf der Erlebnispädagogik in langzeitpädagogischen Settings (z.B. eigene Wohngruppe, eigene Jungschar). Außerdem bietet diese Zwischenstufe eine tolle Chance für all diejenigen, die Erlebnispädagogik nicht als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit, sondern lediglich innerhalb ihrer aktuellen Tätigkeit oder im Ehrenamt einsetzen wollen. Innerhalb der gesamten Ausbildung zum Erlebnispädagogen (MBS) können sich die Ausbildungsteilnehmenden entsprechend ihren Begabungen und Bedürfnissen in unterschiedlichen Wahlmodulen spezialisieren.
Als Prozessbegleiter, Räume-Öffner und Ermöglicher nehmen wir die Teilnehmenden eines erlebnispädagogischen Programmes in ihrer Individualität und in ihren Kontexten (Systemen) wahr. Wir sind uns dessen bewusst, dass wir weder Wissen „vermitteln“ noch Veränderungen „machen“ können. Deshalb wollen wir mit unterschiedlichen Aktionen und Methoden Räume für Erfahrungen und damit Chancen für Veränderungsprozesse öffnen. Wir begleiten die Gruppen und Einzelpersonen in ihren jeweiligen Prozessen und greifen auf, was sie bewegt. Geprägt vom christlich-humanistischen Menschenbild betonen wir den Wert des einzelnen Menschen und setzen auf christliche Werte wie Nächstenliebe und Achtung vor der Schöpfung. Es ist uns wichtig auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren und in unserer Arbeit auf ökologische Aspekte und Nachhaltigkeit zu achten.
All diese Grundgedanken sind uns nicht nur in der Arbeit mit Gruppen, sondern auch in der Ausbildung wichtig: eigene Aktivität, zielgerichtetes Handeln, Prozessbegleitung, Berücksichtigung systemischer Erkenntnisse, Wertschätzung des Einzelnen etc. Es ist uns wichtig, dass wir als Erlebnispädagogen in der Ausbildung und danach stetig unser Repertoire an Methoden erweitern und neues Wissen erwerben. Als zentraler Einflussfaktor auf die Prozesse während erlebnispädagogischer Programme wollen wir uns selbst mit unseren Stärken und Schwächen immer besser kennen lernen und immer mehr eine Haltung der Wertschätzung, Neugier, Allparteilichkeit, Freude etc. entwickeln
Für eine gute erlebnispädagogische Arbeit sind uns Kooperationen wichtig. Auf diesem Hintergrund engagieren wir uns unter anderem im Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. (be). Wir sind der Meinung, dass wir in den unterschiedlichen Bereichen der Erlebnispädagogik von den Erfahrungen anderer Anbieter und Einrichtungen profitieren können und geben an dieser Stelle unser Wissen und unsere Erfahrungen weiter. Außerdem setzen wir uns mit unserem Engagement im Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. (be) für eine stärkere Professionalisierung der Erlebnispädagogen und für das Entwickeln von Qualitätsstandards ein.
ERLEBNISPÄDAGOGIK MIT QUALITÄT
Unsere Programme sind vom Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik (be) mit dem Gütesiegel beQ zertifiziert. Informationen zum Gütesiegel und den dazugehörigen Standards finden sie auf www.bundesverband-erlebnispaedagogik.de
Wir haben uns mit der Zertifizierung dazu verpflichtet nach den Qualitätsstandards des Bundesverbandes Individual- und Erlebnispädagogik zu arbeiten.
Dies bedeutet, sie bekommen bei uns Programme, die mit Sicherheit Qualität haben. Zu unseren Standards gehören unter anderem:
- Ein individuell für Sie und ihr Team konzipiertes erlebnispädagogisches Programm
- Motivierte Trainer die nach den Standards des Bundesverbandes für Individual- und Erlebnispädagogik (be) arbeiten
- Ab 16 Teilnehmer 2 Trainer pro Gruppe
- Reflexion und Transfersicherung
- Ein- bis mehrtägige Trainings
- Einmalige oder langfristige Projekte
- Veranstaltungsort entsprechend Ihren Wünschen, in einem von Ihnen ausgesuchten Ort oder bei einem unserer Kooperationspartner
Erleben Sie Teamgeist durch gemeinsame Aktionen und stärken Sie Ihre Gruppe durch zielgerichtete und praxisorientierte Trainings.